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Content ist bekanntlich King – das stimmt! Aber damit Deine Inhalte überhaupt gefunden werden können, braucht Deine Website eine solide technische Basis. Optisches Webdesign und hochwertige Inhalte sind nur die halbe Miete. Hinter den Kulissen passiert noch eine Menge, um Suchmaschinen das Crawlen und Indexieren Deiner Seiten überhaupt möglich zu machen und zu erleichtern. In diesem Artikel erfährst Du, was technische SEO ist, warum es so wichtig ist und welche Maßnahmen Du umsetzen kannst, um Deine Website technisch auf Top-Niveau zu bringen – inkl. einer praktischen technischen SEO-Checkliste.
Was ist technische SEO?
Technische SEO (oder Technical SEO) ist ein zentraler Teilbereich der Suchmaschinenoptimierung. Sie stellt sicher, dass Suchmaschinen Deine Website problemlos crawlen und indexieren können. Ohne diese solide technische Basis sind alle weiteren SEO-Maßnahmen, wie Onpage- oder Offpage-Optimierung, weniger effektiv.
Kurz gesagt: Technische SEO bildet das Fundament, auf dem Deine gesamte SEO-Strategie aufbaut. Nur wenn Suchmaschinen Deine Website verstehen, können auch Inhalte, Backlinks und andere Optimierungen ihre volle Wirkung entfalten.
Crawling und Indexierung von Websites
Crawling und Indexierung spielen im Rahmen der technischen Suchmaschinenoptimierung eine bedeutende Rolle. Denn nur wenn Suchmaschinen Websites problemlos crawlen können, ist auch eine saubere und vollständige Indexierung möglich. Kann der Crawler Inhalte nicht oder nur eingeschränkt erfassen, werden diese Seiten entweder gar nicht oder falsch im Index berücksichtigt.
Darüber hinaus ist eine gezielte Crawling-Steuerung wichtig, damit Suchmaschinen sich auf die wirklich relevanten Seiten konzentrieren können. So wird das verfügbare Crawl-Budget optimal genutzt und unnötige oder irrelevante Inhalte werden nicht priorisiert. Unterstützen lässt sich dies unter anderem durch eine sauber gepflegte XML-Sitemap und eine korrekt konfigurierte robots.txt, die Suchmaschinen klare Hinweise zur Struktur und Wichtigkeit der Inhalte einer Website liefern.
robots.txt
Die robots.txt ist eine reine Textdatei, die unter der Domain-Root (z.B. https://www.deinedomain.de/robots.txt) liegt. Sie gibt Suchmaschinen vor, welche Bereiche Deiner Website gecrawlt werden dürfen und welche nicht. Mithilfe sogenannter Disallow-Regeln können einzelne Seiten, Verzeichnisse oder URL-Parameter gezielt vom Crawling ausgeschlossen werden.
❗️Wichtig: Disallow-Anweisungen verhindern ausschließlich das Crawling, nicht jedoch die Indexierung einer Seite. Seiten, die nicht im Index erscheinen sollen, müssen stattdessen mit dem robots-tag “noindex” versehen werden.
XML-Sitemap
Die XML-Sitemap ist ebenfalls eine Textdatei, die unter der Domain-Root (z.B. https://www.meinedomain.com/sitemap.xml) zu finden ist. Sie hilft Suchmaschinen dabei, die wichtigsten Seiten einer Domain schnell und effizient zu erfassen. Gerade neu veröffentlichte Unterseiten oder aktualisierte Inhalte können über die XML-Sitemap deutlich schneller erkannt und verarbeitet werden. Zusätzlich lässt sich die Sitemap in der Google Search Console sowie in den Bing Webmaster Tools hinterlegen, um Suchmaschinen aktiv auf relevante Inhalte aufmerksam zu machen und die Indexierung gezielt zu unterstützen.
Von Pagespeed bis hreflang: Technical SEO-Faktoren für optimale Performance
Pagespeed
Da sich die Aufmerksamkeitsspanne von Nutzer*innen in den letzten Jahren deutlich verringert hat, ist eine schnelle Ladezeit für Website-Betreiber*innen wichtiger denn je. Besucher*innen erwarten, dass Seiten nahezu sofort geladen werden. Dauert es zu lange, springen sie ab und wechseln zur Konkurrenz.
Wie stark sich Ladezeiten auf den Erfolg auswirken, zeigt eine Studie von Akamai: Bereits eine Verzögerung von etwa 100 Millisekunden kann die Conversion Rate von Online-Shops um rund 7 % senken. Pagespeed ist damit nicht nur ein technisches Thema, sondern ein klarer Business-Faktor.
Seit dem Google Update 2023 spielt die Ladezeit einer Website im Rahmen der Core Web Vitals eine entscheidende Rolle für die Rankings. Im Fokus stehen dabei folgende Kennzahlen:
- Largest Contentful Paint (LCP) – Ladezeit des größten sichtbaren Elements
- Cumulative Layout Shit (CLS) – Visuelle Stabilität der Seite
- Interaction to Next Paint (INP) – Reaktionsgeschwindigkeit bei Nutzeraktionen
Um optimale Werte bei diesen Core Web Vitals zu erreichen, solltest Du unter anderem auf Lazy Loading, ein effizientes JavaScript-Handling sowie ein ressourcensparendes Font-Loading achten. Tools wie Lighthouse, PageSpeed Insights oder der Core Web Vitals Bericht in der Google Search Console helfen Dir dabei, Performance-Probleme zu identifizieren und Deine Website technisch auf Kurs zu bringen.
Strukturierte Daten
Strukturierte Daten sind eine Auszeichnung von Elementen im Quellcode Deiner Website, entweder im <head> oder im <body>. Je nach Art der Informationen, beispielsweise Produkte, Veranstaltungen, Jobs oder FAQs, gibt es unterschiedliche Auszeichnungsarten.
Sie helfen Suchmaschinen, den Content Deiner Website besser zu verstehen und zu interpretieren. Auf dieser Grundlage können Suchmaschinen Rich Snippets in den SERPs anzeigen, z.B. Sternchenbewertungen, Preise oder Bilder. Das macht Deine Suchergebnisse attraktiver und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer*innen auf Deine Links klicken.
Zur Überprüfung und Validierung strukturierter Daten eignen sich Tools wie der schema.org Validator. Damit lässt sich schnell erkennen, ob Fehler oder Warnungen vorliegen, die verhindern könnten, dass Rich Snippets korrekt angezeigt werden.
⚠️ Hinweis: Die mit strukturierten Daten markierten Inhalte müssen tatsächlich auf der Seite vorhanden sein. Google erkennt Manipulationen meist sehr schnell.
Canonical
Das Canonical-Tag hilft dabei, Duplicate Content zu vermeiden, indem es Suchmaschinen signalisiert, welche Version einer Seite als präferierte Version indexiert werden soll. Auf diese Weise stellst Du sicher, dass die SEO-Wirkung nicht durch doppelte Inhalte verwässert wird und Deine wichtigen Seiten bestmöglich in den Suchergebnissen ranken.
Das Tag wird hierfür im <head> – Bereich Deiner Seiten eingefügt, zum Beispiel:
<link rel=“canonical“ href=“https://www.meinedomain.de/meine-seite“ />
Der Einsatz von Canonical-Tags ist besonders sinnvoll, wenn ähnlicher Content auf mehreren Seiten vorhanden ist. Typische Anwendungsfälle sind zum Beispiel Onlineshops mit Filterseiten oder Content-Seiten mit leicht variierenden Versionen desselben Themas.
hreflang-tag
Das hreflang-Tag unterstützt Suchmaschinen dabei, die korrekte Sprach- und Länderversion Deiner Website an Nutzer*innen auszuliefern. Es ist besonders relevant für Websites mit mehrsprachigen Inhalten oder Onlineshops, die unterschiedliche Versionen für verschiedene Regionen aufgrund unterschiedlicher Währungen oder Lieferbedingungen anbieten.
Das hreflang-Attribut signalisiert den Suchmaschinen in solchen Fällen, dass es sich um Übersetzungen oder regionale Varianten handelt und sorgt dafür, dass Nutzer*innen automatisch die passende Version angezeigt bekommen.
Beispiel:
<link rel=“alternate“ href=“https://www.meinedomain.com/de/“ hreflang=“de-de“ />
<link rel=“alternate“ href=“https://www.meinedomain.com/en/“ hreflang=“en-us“ />
URL-Struktur
Die URLs Deiner Seiten geben Nutzer*innen und Suchmaschinen einen ersten Hinweis darauf, worum es auf der jeweiligen Seite geht. Eine klare und gut strukturierte URL verbessert die Verständlichkeit und unterstützt gleichzeitig die SEO-Performance.
Bei der Gestaltung der URLs solltest Du daher folgende Punkte beachten:
- So kurz wie möglich
- Wörter mit Bindestrich trennen (statt Unterstrich)
- Umlaute wie ä, ö, ü und ß in ae, oe, ue und ss umwandeln
- Primärkeyword der Seite in der URL verwenden
Gut strukturierte URLs machen die Navigation einfacher, erhöhen die Klickbereitschaft und tragen zu besseren Rankings in den Suchmaschinen bei.
Breadcrumb
Breadcrumbs dienen nicht nur dazu, dass Nutzer*innen schnell auf eine vorherige Seite zurückkehren können, ohne den „Zurück“-Button des Browsers zu verwenden. Sie helfen auch Suchmaschinen wie Google, Bing und Co., die hierarchische Struktur Deiner Website zu erkennen und sich besser auf der Seite zurechtzufinden.
Wichtig ist, dass die Breadcrumb den tatsächlichen Klickpfad des Users widerspiegelt, sodass sowohl Besucher*innen als auch Suchmaschinen die Navigation logisch nachvollziehen können. Dies verbessert die Usability und unterstützt gleichzeitig die technische SEO.
404-Seiten
Im Rahmen der technischen SEO ist auch ein sinnvoller Umgang mit 404-Seiten entscheidend. Eine 404-Seite tritt auf, wenn eine URL nicht mehr existiert oder gelöscht wurde. Damit Nutzer*innen und Suchmaschinen nicht ins Leere laufen, sollte die 404-Seite:
- Das gleiche Menü wie die restliche Website enthalten, um die Navigation zu erleichtern
Erklären, dass die Seite nicht mehr verfügbar ist - Verwandte oder alternative Seiten vorschlagen, um Nutzer*innen weiterzuführen
Idealerweise werden 404-Seiten temporär (302) oder permanent (301) weitergeleitet, wenn es passende Zielseiten gibt. Das verhindert Dead Ends für Nutzer*innen und signalisiert Suchmaschinen gleichzeitig, wie mit der nicht mehr vorhandenen Seite verfahren werden soll.
Technisches SEO trifft KI: llms.txt
Die llms.txt ist eine relativ neue Textdatei, die Sprachmodellen wie ChatGPT, Gemini, Perplexity & Co. dabei helfen soll, die Inhalte Deiner Website besser zu verstehen und korrekt einzuordnen. Sie liegt, ähnlich wie die robots.txt oder XML-Sitemap, im Root-Verzeichnis Deiner Domain, zum Beispiel unter: https://www.meinedomain.de/llms.txt.
Hintergrund ist, dass Websites für Large Language Models (LLMs) häufig sehr komplex aufgebaut sind. Navigationen, JavaScript, Tracking-Skripte oder dynamische Inhalte erschweren es KIs, die wirklich relevanten Informationen effizient zu erfassen. Genau hier setzt die llms.txt an: Sie übersetzt die Struktur Deiner Website in klaren, LLM-freundlichen Text.
Damit ergänzt die llms.txt klassische technische SEO-Maßnahmen um einen neuen Aspekt: Optimierung für KI-gestützte Suchsysteme. Zwar ist sie aktuell noch kein offizieller Ranking-Faktor, sie kann aber dabei helfen, Deine Inhalte in KI-Antworten korrekt wiederzugeben und langfristig die Sichtbarkeit Deiner Marke in LLMs zu stärken.
Technical SEO Checkliste für Deine Website
- robots.txt korrekt eingerichtet
- XML-Sitemap erstellt und in der Google Search Console bzw. Bing Webmaster Tools hinterlegt
- Core Web Vitals optimiert
- Inhalte mit strukturierten Daten ausgezeichnet (z.B. Produkte, FAQs, Events, etc.)
- Canonical-Tags gesetzt
- hreflang-Tags für mehrsprachige Seiten implementiert
- URLs kurz, verständlich und sprechend gestalten
- Breadcrumb implementiert, die den tatsächlichen Klickpfad zeigen
- Weiterleitungen für 404-Seiten eingerichtet
- llms.txt angelegt
Fazit: Ohne technische SEO kein nachhaltiger SEO-Erfolg
Technische SEO bildet die Basis jeder erfolgreichen Suchmaschinenoptimierung. Von der URL-Struktur über Pagespeed bis hin zu hreflang-Tags – all diese Maßnahmen stellen sicher, dass Suchmaschinen Deine Website korrekt verstehen und Nutzer*innen ein optimales Erlebnis geboten wird. Wer seine Website langfristig sichtbar machen und die volle SEO-Power ausschöpfen möchte, sollte technische SEO professionell umsetzen. Nur so können alle weiteren Optimierungen – Content, Backlinks und Co. – optimal ineinander greifen und ihre volle Wirkung entfalten.


